Mittwoch, 5. März 2014

Nähe und Ferne


Gott bringt sein Wort in unsere Nähe:
»Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen.
(Röm.10,8; Schlachter)

Der Sohn ist ins Fleisch gekommen. Dadurch ist er ganz in unsere Nähe geraten – Gott ist uns nahe geworden. Der sündige Mensch ist aber fern von Gott. Er empfindet sich als getrennt und getraut sich nicht Gott zu nahen.
Als Gläubige sind wir auch aufgerufen in die Ferne bis ans Ende der Erde zu gehen, um Christus zu bezeugen und damit nahe zu bringen.  


 Sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde! (Apg.1,8; Schlachter)
Das Gesetz hingegen wirkt die Feindschaft. Es hält uns auf Distanz, indem es uns unsere Schuld vor Augen führt.
Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus. Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften (Eph.2,13-15; Schlachter)
In der Vergebung können wir die Einheit und Nähe erfahren. Und zwar zu Gott und zu den anderen Menschen.
Wenn wir mit anderen sprechen, so können wir das in Nähe tun, oder auch aus der Distanz heraus.

Das Sprechen der Ferne ist ein normierendes Sprechen. Der Hörende wird mit einer Gesetzmäßigkeit konfrontiert: “Wenn du das und das tust, so wirst du den Segen erlangen. Wenn du das nicht tust, wirst du diesen Fluch erhalten…”

Das Sprechen der Nähe dagegen ist nährend, aufbauend, zeugend. Es ist wesentlich ZUSPRUCH, noch bevor es inhaltlich näher bestimmt werden kann. Der Zusprecher/Tröster ist aber der Paraklet, der heilige Geist. Dieser Geist stiftet Nähe in Liebe.
Das Wort Gottes, welches Fleisch geworden ist und unter uns wohnt ist zuallererst das Ereignis der Nähe, bevor es etwas Konkretes ausspricht. Dieses Wort ist also im Grunde ein “Ich bin da” – “ich bin mit dir”!

Mögen wir immer mehr Nähe erfahren und weitergeben und uns immer weniger gegenseitig aus der Distanz heraus verurteilen…


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