Dienstag, 25. März 2014

Das Evangelium - Angebot und/oder Gebot?

Eine Sache fällt im modernen evangelikalen Sprachgebrauch immer wieder auf:

Man behandelt das Evangelium des Reich Gottes im Sinne von Angebot und Annahme (Entscheidung). 
Nun liest man aber nirgends etwas von Angebot, sondern vielmehr von Gebot und Gebieten.

Ist das blosse Wortklauberei, oder gibt es einen Unterschied zwischen anbieten und gebieten?

 
Nachdem aber Johannes gefangengenommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Mk 1, 14-15; Schlachter 2000)
Klingt das wie ein Angebot? 
Oder ist es nicht viel mehr eine gebietende Aufforderung zur Busse und zum Glauben?
Das Endziel des Gebotes aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. (1Tim 1,5; Schlachter 2000)
Das Gebot hat ein Innen-Ziel (griech: en-tola, en = Innen; telos= Ziel, Vollendung). Beim Modus des "Angebots" scheint mir dieses Ziel weiter weg zu rücken.

Das Angebot schmeichelt dem freien Willen. Denn der Mensch kann sich dann frei entscheiden, dieses Angebot anzunehmen. Dadurch behält er die Herrschaft noch in der Hand. 
Das Gebot verlangt Unterordnung und Glauben. Der Mensch unterstellt seinen eigenen Willen dem Willen Gottes, welcher durch das Gebot zum Ausdruck kommt.
Das Angebot verkündet eine Möglichkeit, welche von der Zustimmung des "Kunden" abhängig gemacht wird. Das Gebot verkündet Wirklichkeit und Herrschaft, in welche der Mensch eintreten soll.

Merkt ihr den Unterschied? Worauf steht unser Glaube? Steht er auf unserer Entscheidung, oder auf Gottes Wort? 
Das Wort Gottes ist Gebot und Verheissung gleichermaßen. Es spricht dem Menschen die Wahrheit zu.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen